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Das Stausee Wasserfallboden - von der Höhenburg am Mooserboden gesehen
Das Stausee Wasserfallboden – von der Höhenburg am Mooserboden gesehen

Der Stausee Wasserfallboden – Technik inmitten alpiner Pracht

Wenn du den Stausee Wasserfallboden besuchst, tauchst du ein in die außergewöhnliche Welt der Tauernkraftwerke Kaprun ein. Der bekannte Stausee liegt im Pinzgau, ganz weit oben in den majestätischen Hohen Tauern. Hier hast du die Möglichkeit, geistig in die Tiefen eines bemerkenswerten Wasserspeichers einzutauchen und die Fusion von menschlicher Ingenieurskunst und der Schönheit der Natur zu erleben. Eingebettet auf einer Höhe von 1.672 Metern über dem Meeresspiegel bildet der Stausee Wasserfallboden am südlichen Ausläufer des malerischen Kapruner Tals den Zugang zu den bekannten Kaprun Stauseen. Dieser Speichersee dient das ganze Jahr als zentraler Wasserspeicher für das Kraftwerk Kaprun. Gemeinsam mit dem oberhalb liegenden Stausee Mooserboden bildet er den zentralen Zufluß an Wasser, mit dem elektrische Energie erzeugt wird.

Die Limbergsperre – Ehrfurchtgebietende Staumauer des Stausee Wasserfallboden

Ein beeindruckendes Werk der Ingenieurskunst erstreckt sich am Stausee Wasserfallboden – die imposante Limbergsperre. Die Limbergsperre wurde als Bogengewichtsmauer gebaut. Die ersten Baumaßnahmen an dieser bedeutenden Sperre begannen im Jahr 1938. Jedoch unterbrach der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs die Fortschritte. Nach Kriegsende erfuhr das Projekt eine Fortsetzung dank der Unterstützung des Marshall-Plans, der die notwendigen Mittel bereitstellte. Schließlich konnte die ehrgeizige Unternehmung am 22. September 1951 erfolgreich abgeschlossen werden. Am 22. September 1952 erfolgte die Inbetriebnahme des Stausees.

Die Limbergsperre beeindruckt mit ihren eindrucksvollen Abmessungen und ihrem besonderen Design. Mit einer beeindruckenden Höhe von 120 Metern, einer stattlichen Länge von 357 Metern und einer massiven Basis von 37 Metern Dicke, zählt sie zu den doppelt gekrümmten Bogengewichtsmauern. In den Bau dieses imposanten Bauwerks flossen insgesamt 446.000 Kubikmeter Beton, was die beeindruckende Größe und das Gewicht dieser eindrucksvollen Struktur unterstreicht.

Der Stausee

Blick über den Stausee Wasserfallboden
Blick über den Stausee Wasserfallboden

Der Stausee Wasserfallboden kann das Wasser bis auf 1.672 Meter aufstauen. Das Absenkziel liegt bei 1.590 Metern. Dies ermöglicht eine effektive Nutzung der Wasserressourcen und gewährleistet eine zuverlässige Energieerzeugung. Der Stausee Wasserfallboden besitzt einen nutzbaren Wasserinhalt von 84,5 Millionen Kubikmetern, wobei der Gesamtinhalt des Sees 86 Millionen Kubikmeter beträgt. Diese erhebliche Wasserkapazität spielt eine entscheidende Rolle in der Speicherung und Freisetzung von Energie. Die Funktion des Stausees Wasserfallboden als essenzielle Komponente in der Stromerzeugung ist von großer Bedeutung. Mit einem beeindruckenden Energieinhalt von 159,9 GWh ist der Stausee ein Kraftwerk in sich.

Woher kommt das Wasser? Wo fließt es hin?

Der Stausee Wasserfallboden wird von verschiedenen Quellen gespeist, die die Wasserzufuhr sicherstellen. Dazu gehört der Druckstollen Oberstufe vom nahegelegenen Stausee Mooserboden, der eine bedeutende Wasserquelle darstellt. Zusätzlich erhält der Stausee Wasserfallboden Zuflüsse von Quellen wie dem Hirzbachstollen und verschiedenen Bächen aus der umgebenden Region. Diese vielfältige Wasserversorgung ist ein Schlüssel zur stabilen Funktion des Stausees.

Das gesammelte Wasser wird durch den Druckstollen Hauptstufe geleitet und zum Kraftwerk Hauptstufe Kaprun in Kaprun transportiert. Insgesamt spielt der Stausee Wasserfallboden eine zentrale Rolle im komplexen System der Tauernkraftwerke Kaprun, indem er Wasserreserven sammelt und je nach Bedarf abgiebt.

Was viele nicht wissen

Doch der Stausee Wasserfallboden ist nicht nur eine technische Meisterleistung. Bevor der Stausee Wasserfallboden errichtet wurde, war hier kein See. Die weitläufigen Almwiesen des Wasserfallbodens bargen einst einen historischen Schatz – die Erzherzog-Rainer-Hütte. Sie wurde 1868 erbaut und war eine der ersten Alpenvereinshütten. Gerade einmal 4 Schlafplätze gab es in der ersten Hütte, bevor sdie Erweiterung 1877 folgte. Das Aufstauen des Wassers hinter der Staumauer bedeutete das Verschwinden dieser Hütte.

Gleichzeitig wurden mit dem Bau der Stauseen die heutigen Straßen angelegt. Sie ermöglichen vielen Besuchern den Zugang in diesen Teil des Nationalpark Hohe Tauern. Ab dem Jahr 1947 wurden nicht nur Seilbahnen für die Errichtung der Stauseen-Anlage gebaut, sondern auch komplexe Zufahrtsstraßen geschaffen, die den Weg zur Sperre ermöglichten. Die Seilbahnen sind heute für den Werksbetrieb der Kraftwerksanlagen in Betrieb, nicht für die Öffentlichkeit. Das Straßennetz ist heute das touristische Herzstück der Kaprun Stauseen. So können die Busse mit den Ausflugsgästen nach oben fahren.

Der besondere Aufzug am Stausee Wasserfallboden

Ein besonderes Highlight war die Errichtung des Lärchwand-Schrägaufzugs, der bis heute als faszinierende Touristenattraktion in Betrieb ist. Der Lärchwand-Schrägaufzug hat eine Länge von 820 Meter. Stell dir eine große, offene Plattform vor (9 Meter in der Länge und 5,40 Meter in der Breite), die entlang des schrägen Bergs nach oben gezogen ist – das ist der Lärchwand Schrägaufzug. 431 Höhenmeter geht es mit ihm nach oben. Er ist der größte Schrägaufzug in ganz Europa. Die Fahrt ist ein Abenteuer für alle Besucher!
–> Lärchwand Schrägaufzug

Wie können Besucher den Stausee Wasserfallboden erleben?

Besucher haben die Möglichkeit, den Stausee Wasserfallboden auf eine faszinierende Weise zu erleben und die beeindruckende Umgebung sowie die technischen Aspekte des Stausees zu entdecken. So kommst du hierher und das gibt es zu erleben:

Anreise von Kaprun zum Stausee Wasserfallboden:

  • Du kannst bequem mit dem Auto von Kaprun aus zum Parkplatz Kesselfall fahren. Die Strecke beträgt etwa 8 Kilometer und dauert ungefähr 15 Minuten. Während der Fahrt passierst du die beeindruckende Klamm und kommst am kostenlosen Infozentrum über die Kaprun Stauseen vorbei.
  • Für die Anfahrt kannst du die Adresse Kesselfallstraße 98, A-5710 Kaprun in dein Navigationsgerät eingeben.

Auch Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich:

  • Wenn du mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Zell am See oder Kaprun unterwegs bist, bietet sich der Bus 660 an. Dieser verbindet den Bahnhof Zell am See, Kaprun und den Ausgangspunkt der Kaprun Ausflugsbusse, die dich zum Stausee Wasserfallboden bringen.
  • Steige an der Endhaltestelle „Kaprun Kesselfall“ aus.

Fahrt mit dem Verbund Bus zum Lärchwand Schrägaufzug

  • Am Parkplatz Kesselfall startet der öffentliche Bus, der dich bis zum Schrägwandaufzug bringt. Dort ist der Ausstieg aus dem Bus und der Einstieg in den Schrägaufzug.
  • Am Stausee Wasserfallboden angekommen, können Besucher die majestätische Talsperre Limberg bewundern, die den See aufstaut.
  • Die imposante Staumauer, erbaut zwischen 1938 und 1951, ist beeindruckend in ihrer Größe und Architektur.

Fahrt mit dem Lärchwand-Schrägaufzug:

  • Der Schrägaufzug ist ein technisches Meisterwerk und der größte seiner Art in Europa. Von der Talstation aus gelangst du auf einer Strecke von 820 Metern und überwindest dabei 431 Höhenmeter.
  • Der Schrägaufzug bietet eine einzigartige Möglichkeit, die atemberaubende Landschaft zu bewundern, während du seitwärts den Berg hinaufgezogen wirst.

Fahrt mit dem Verbund Bus zum Stausee Mooserboden:

  • An der Bergstation de Lärchwand Schrägaufzugs, steigst du in einen Bus um, der dich weiter zum Stausee Mooserboden bringt.
  • Am Stausee Mooserboden angekommen, erwartet die Besucher ein weiteres beeindruckendes Hochgebirgspanorama.
  • Die Touristen können die Umgebung erkunden, auf der Staumauer spazieren gehen und das atemberaubende Panorama der umliegenden Berge genießen.
  • Verschiedene touristische Einrichtungen und informative Ausstellungen bieten zusätzliche Einblicke in die Geschichte und Technologie der Stauseen.

Genieße die Fahrt und die Aussicht:

  • Während der Fahrt bieten sich atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft und die Stauseen. Du wirst von der Schönheit der Region beeindruckt sein.

Insgesamt bietet die Reise zum Stausee Wasserfallboden und zum Stausee Mooserboden eine einzigartige Möglichkeit, die Schönheit der Hohen Tauern und die technischen Meisterwerke der Wasserkraft hautnah zu erleben. Die Kombination aus spektakulärer Natur und faszinierender Ingenieurskunst macht diese Exkursion zu einem unvergesslichen Erlebnis für Touristen. Der Stausee Wasserfallboden lockt Besucher nicht nur mit seiner technischen Raffinesse, sondern auch mit einer atemberaubenden Landschaft, die die Sinne verzaubert. Die majestätischen Gipfel der Hohen Tauern rahmen das saphirblaue Wasser ein und schaffen eine Kulisse von beispielloser Schönheit und Erhabenheit.

Die häufigsten Fragen

Wo ist der Stausee Wasserfallboden?

Der Stausee Wasserfallboden liegt südlich der Gemeinde Kaprun in den Hohen Tauern im Bundesland Salzburg in Österreich. Er ist auf einer Höhe von 1.672 Metern über dem Meeresspiegel am südlichen Ausläufer des Kapruner Tals in den Hohen Tauern gelegen.

Kann man mit dem Auto zum Stausee Wasserfallboden?

Nein, es ist nicht möglich, mit dem Auto direkt zum Stausee Wasserfallboden zu gelangen. Die Fahrt mit dem Auto ist nur bis zum Parkplatz Kesselfall möglich, der sich in der Nähe befindet. Von dort aus wird der weitere Weg zum Stausee Wasserfallboden mit dem Verbund-Bus fortgesetzt. Der Parkplatz Kesselfall dient als Ausgangspunkt für die Besucher, die den Stausee Wasserfallboden erkunden möchten. Die Fahrt zum eigentlichen Stausee erfolgt dann mit dem öffentlichen Bus, der speziell für diesen Zweck eingerichtet ist und die Besucher zur beeindruckenden Attraktion führt.

Kann man mit dem Fahrrad zum Stausee Wasserfallboden?

Nein, es ist nicht möglich, mit dem Fahrrad direkt zum Stausee Wasserfallboden zu gelangen. Die Zufahrt mit dem Fahrrad ist nur bis zum Parkplatz Kesselfall gestattet.

Wieviel Wasser kann der Stausee Wasserfallboden fassen?

Der Stausee Wasserfallboden hat einen Gesamtinhalt von etwa 86 Millionen Kubikmetern Wasser. Davon können rund 84,5 Millionen Kubikmeter nutzbar für die Stromerzeugung verwendet werden. Der Stausee hat einen Energieinhalt von etwa 159,9 Gigawattstunden (GWh).

Kann man um Stausee wandern?

Nein, es gibt keinen Wanderweg, der rund um den See führt.

Welche Hütte befand sich früher im Kapruner Tal, wo heute ein Stausee ist?

Früher befand sich im Kapruner Tal die „Erzherzog Rainer-Hütte“, eine historische Berghütte, die im Jahr 1868 vom Alpenverein (ÖAV) errichtet wurde. Die Hütte lag auf einer Seehöhe von 1624 Metern über dem Meeresspiegel und diente als Übernachtungsmöglichkeit für Bergsteiger und Naturliebhaber, die das entlegene Mooserboden-Tal im Kapruner Tal besuchten. Die Erzherzog Rainer-Hütte war die erste Schutzhütte in den Ostalpen. Jedoch wurde die Hütte durch den Bau des Speichers Wasserfallboden mit der Limbergsperre und der Flutung des Tales im Jahr 1953 abgerissen.

Weiterführende Links

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